Dr. Paul Beinhofer rückt Fränkischen Bund in falsches Licht
Fränkischer Bund offen für einen Neuanfang der Beziehungen mit dem Frankenbund
Im Zusammenhang mit der Berichterstattung für die Bundestagung des 1920 gegründeten Geschichtsvereins Frankenbund am 27.9.2025 in Eisfeld (Landkreis Hildburghausen) geht der langjährige scheidende 1. Vorsitzende Dr. Paul Beinhofer in einem Interview mit der Zeitung Freies Wort auf den 1990 gegründeten und vorwiegend überparteilich politisch aktiven Verein Fränkischer Bund ein. Der Fränkische Bund widerspricht der Darstellung des Vereins durch Dr. Paul Beinhofer.
Es ist durchaus den Tatsachen entsprechend, dass das Volksbegehren des Fränkischen Bundes zur Schaffung eines Bundeslandes Franken nach Artikel 29 des Grundgesetzes Ende der 1990er Jahre gescheitert ist. Es wurde damals vom Bundesinnenministerium nicht zugelassen. Der Fränkische Bund hat daraus seine Lehren gezogen und spricht sich seit mehr als zehn Jahren, gemäß seiner Vereinssatzung, stattdessen für eine Neugliederung des gesamten Bundesgebietes aus, welche aus den 16 aktuell bestehenden Bundesländern etwa elf neue Bundeländer mit einer Einwohnerzahl relativ einheitlich von fünf bis zehn Millionen Einwohnern entstehen lassen könnte. Eines dieser elf neuen Bundesländer wäre ein Bundesland Franken mit bis zu sechs Millionen Einwohnern. Diese Forderung nach einer Föderalismusreform hat genauso wenig mit Separatismus zu tun wie sie genauso wenig mit Nationalismus zu tun hat. Separatismus betreiben die Bayernpartei und Teile der CSU, welche eine Loslösung des Freistaats Bayern aus der Bundesrepublik Deutschland anstreben. Der Fränkische Bund steht zur Bundesrepublik Deutschland und, genauso wie der Frankenbund, zur Kulturregion Franken in einem Europa der Regionen. In diesem Sinne hat der Fränkische Bund vor etwa elf Jahren begonnen den Begriff der Kulturregion Franken zu etablieren, welcher mittlerweile auch vom Frankenbund aktiv verwendet wird. Der einzige Unterschied in dieser Frage zwischen den beiden Vereinen ist demnach lediglich der, dass der Fränkische Bund auch ein Gleichziehen der föderalen Verwaltungsstrukturen befürwortet.
Martin Truckenbrodt (Landkreis Sonneberg), seit 2019 3. Vorsitzender des Fränkischen Bundes, hat vor wenigen Jahren die Einzelmitgliedschaft im Frankenbund beantragt. Auf Grund seines Engagements im Fränkischen Bund wurde sein Mitgliedschaftsantrag damals abgewiesen. Er ist jedoch für das seit langem schwierige Verhältnis zwischen den beiden Vereinen nicht verantwortlich. Er erklärt dazu: „Der Fränkische Bund hat sich meiner Meinung nach in der Vergangenheit regelmäßig zu wenig diplomatisch und zu wenig konstruktiv verhalten. Er ist hier mit seinen öffentlichen Äußerungen oft viel zu persönlich geworden. Die Altvorderen unseres Vereins, welche diesen Stil damals gelebt haben, haben sich jedoch mittlerweile zurückgezogen. Der Fränkische Bund hat sich hier die letzten Jahre sehr verändert, ist vor allem deutlich sachlicher geworden. An dieser Entwicklung haben die Mitglieder im Freistaat Thüringen einen großen Anteil. Ich würde es mir für unser Frankenland, für die Kulturregion Franken, sehr wünschen, wenn der nun auch im Frankenbund vollgezogene Führungswechsel dazu führen würde, dass sich unsere beiden Vereine in gewisser Weise versöhnen und in einen freundlichen und konstruktiven Austausch miteinander treten würden.“
Pressemitteilung vom 30.9.2025
Interview Freies Wort mit Dr. Paul Beinhofer (kostenpflichtig)
Bericht Freies Wort von der Bundestagung des Frankenbundes (kostenpflichtig)